Employer Branding ist nur was für Konzerne.

Employer Branding, oder grob auf Deutsch „Arbeitgebermarke“, klingt oft nach einer Strategie, die nur für die großen Konzerne mit riesigen Budgets infrage kommt. Doch dieses Vorurteil könnte für kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) nicht weiter von der Realität entfernt sein.

Stimmt das wirklich?

Employer Branding, oder grob auf Deutsch „Arbeitgebermarke“, klingt oft nach einer Strategie, die nur für die großen Konzerne mit riesigen Budgets infrage kommt. Doch dieses Vorurteil könnte für kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) nicht weiter von der Realität entfernt sein. Tatsächlich kann die richtige Positionierung als attraktiver Arbeitgeber gerade für KMUs den entscheidenden Unterschied machen – sei es im Kampf um Fachkräfte oder bei der langfristigen Mitarbeiterbindung. Warum also sollten nur die Großen das Spielfeld dominieren, wenn auch kleinere Unternehmen sich erfolgreich als Marke etablieren können?

1. Was bedeutet „Arbeitgebermarke“ – und warum gerade KMUs davon profitieren

Employer Branding ist mehr als nur Recruitingvideos, eine Karriereseite oder eine Social-Media-Kampagne. Es geht darum, wie ein Unternehmen nach innen und außen wahrgenommen wird, wie es seine Werte kommuniziert und welche emotionale Verbindung es zu seinen Mitarbeitern aufbaut. Während Konzerne oft auf große Agenturen zurückgreifen, haben KMUs hier einen entscheidenden Vorteil: Sie können authentisch und nahbar sein. Sie können es richtig machen!

KMUs haben oft eine engere, familiäre Kultur, die für viele Fachkräfte sehr attraktiv ist – vor allem in einer Zeit, in der die Menschen sich nach Sinn und Wertschätzung im Job sehnen. Durch eine authentische Positionierung können KMUs diese Stärke herausstellen und dadurch talentierte Mitarbeiter gewinnen, die nicht nur wegen des Gehalts bleiben oder teurer Benefits, sondern weil sie sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren.

2. Mehrwert für KMUs: Nicht nur Notwendigkeit, sondern ein Wettbewerbsvorteil

Der Arbeitsmarkt ist im Wandel. Besonders der Fachkräftemangel setzt viele Unternehmen, vor allem im Mittelstand, stark unter Druck. Doch wie heben sich kleine Betriebe gegen große Konzerne mit besseren Gehältern und mehr Ressourcen ab? Die Antwort: durch eine starke Arbeitgebermarke, die nicht nur potentielle Mitarbeiter anspricht, sondern auch langfristig bindet.

Durch ein authentisches Employer Branding können KMUs nicht nur qualifizierte Bewerber anziehen, sondern auch die Fluktuation senken und die Mitarbeiterzufriedenheit steigern. Studien zeigen, dass ein positives Image als Arbeitgeber dazu führt, dass Mitarbeiter seltener kündigen und eine höhere Arbeitsmotivation zeigen. Ein kleiner Familienbetrieb oder ein regionales Unternehmen, das seine Werte klar kommuniziert, kann oft die persönliche Verbundenheit bieten, die ein anonymer Konzern nicht leisten kann.

3. Praxisbeispiele: So haben KMUs durch Positionierung gewonnen

Hier sind konkrete Beispiele, wie kleine und mittelständische Unternehmen erfolgreich Employer Branding nutzen, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten:

Beispiel 1: Bäckerei Schmidt aus Bayern

Die Bäckerei Schmidt, ein familiengeführter Betrieb mit rund 40 Mitarbeitern, stand vor der Herausforderung, junge Talente für das traditionelle Bäckerhandwerk zu begeistern. Statt nur auf die klassischen Jobanzeigen zu setzen, nutzte das Unternehmen Social Media, um sich als moderner Arbeitgeber zu präsentieren, der Werte wie Flexibilität, Teamarbeit und Weiterbildung großschreibt.

Die Bäckerei setzte auf Transparenz und Authentizität: Sie zeigten auf Plattformen wie Instagram den Alltag im Betrieb, führten Interviews mit den Mitarbeitern und präsentierten die individuelle Förderung von Talenten. Zudem bot das Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle und regelmäßige Schulungen an, um den Mitarbeitern Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Das Ergebnis? Innerhalb eines Jahres konnte die Bäckerei ihre Mitarbeiterzahl um 20 % steigern und insbesondere junge Fachkräfte anziehen, die sich eine langfristige Perspektive im Handwerk wünschten.

Beispiel 2: IT-Dienstleister Müller & Partner

Der mittelständische IT-Dienstleister Müller & Partner, mit rund 110 Mitarbeitern, agierte in einer Branche mit starkem Konkurrenzdruck. Große Tech-Konzerne lockten mit hohen Gehältern und exklusiven Benefits. Das Unternehmen entschied sich, gezielt auf eine authentische Arbeitgebermarke zu setzen, um seine Mitarbeiterbindung zu stärken und neue Talente zu gewinnen.

Müller & Partner positionierte sich als Arbeitgeber, der auf individuelle Weiterentwicklung und Work-Life-Balance Wert legt. Das Unternehmen schuf ein maßgeschneidertes Karrieremodell, bei dem die Mitarbeiter eigene Weiterbildungsvorschläge einbringen konnten und jährlich ein festes Weiterbildungsbudget erhielten. Zudem führte das Unternehmen flexible Homeoffice-Regelungen ein und förderte ein familiäres Betriebsklima. Diese Maßnahmen führten dazu, dass das Unternehmen nicht nur hochqualifizierte IT-Fachkräfte halten konnte, sondern auch vermehrt Bewerbungen von jungen Talenten erhielt, die eine persönliche und flexible Arbeitsumgebung schätzten.

4. Employer Branding für KMUs – so gelingt der Aufbau einer starken Arbeitgebermarke

Jetzt stellt sich die Frage: Wie können KMUs mit kleineren Budgets ein erfolgreiches Employer Branding betreiben? Die Antwort lautet: authentisch und gezielt.

Werte definieren und kommunizieren: KMUs sollten ihre Unternehmenswerte klar formulieren und in jeder Botschaft nach innen und außen kommunizieren. Was macht das Unternehmen besonders? Warum arbeiten die Menschen gerne hier? Diese Fragen müssen klar und authentisch beantwortet werden. Wichtig: Verzichten Sie hier unbedingt auf Hygienefaktoren und Floskeln wie zB: Wertschätzung, faire Entlohnung, Arbeitsplatzsicherheit usw.

Mitarbeiter einbinden: Die eigenen Mitarbeiter sind die besten Markenbotschafter. Eine erfolgreiche Positionierung als attraktiver Arbeitgeber beginnt damit, die Mitarbeiter in den Prozess einzubeziehen und sie stolz auf das Unternehmen zu machen. Und hier sind wir beim Fehler Nummer 1 auf der Liste: Die Entwicklung einer Arbeitgebermarke kann niemals ohne Ihre Mitarbeiter über die Bühne gehen. Ohne die Mitarbeiter einzubinden, kann eine Arbeitgebermarke auf keinen Fall authentisch werden.

Karriereentwicklung anbieten: Besonders für kleinere Unternehmen ist es wichtig, den Mitarbeitern eine Perspektive zu bieten. Weiterbildungsmöglichkeiten, interne Schulungen oder Karrierepläne zeigen potenziellen Bewerbern, dass sie nicht in einer Sackgasse landen, sondern sich im Unternehmen entwickeln können. Irrglaube: Oft ist es aber so, dass kleinere Unternehmen nicht viele Weiterentwicklung bieten können. Richtig: Weiterentwicklung bedeutet nicht immer nur die Karriereleiter hinaufzuklettern. Es gibt andere Wege Wertschätzung und Entwicklung zu bieten – zB über Verantwortung.

Lokale Verwurzelung nutzen: Viele KMUs haben eine starke regionale Bindung. Dies kann genutzt werden, um die Arbeitgebermarke zu stärken. Regionales Engagement, wie Sponsoring von lokalen Vereinen oder Veranstaltungen, zeigt potenziellen Mitarbeitern, dass das Unternehmen in der Region verwurzelt ist und Verantwortung übernimmt. Aber Achtung: Rühmen Sie sich nicht mit einem Sponsoring, wenn Sie es nur darin besteht, dass Sie Geld überweisen und dafür einen Banner am Fußballplatz hängen haben. Nutzen Sie diese Plattformen, bespielen Sie Ihr Engagement!

Fazit: Employer Branding ist nicht nur für Konzerne – vor allem KMUs profitieren davon und können es richtig machen!

Das Vorurteil, dass Employer Branding nur etwas für große Unternehmen ist, ist längst überholt. Gerade KMUs können durch authentisches und gezieltes Employer Branding nicht nur neue Talente gewinnen, sondern auch langfristig binden und die Mitarbeiterzufriedenheit steigern. Es braucht kein Millionenbudget, sondern eine klare Kommunikation und die Fähigkeit, die Stärken des Unternehmens ehrlich nach außen zu tragen.

Es gibt noch offene Fragen? Sie möchten die genaue Schritt für Schritt Anleitung – wie Sie sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren können? Dann besuchen einen unserer kostenlosen Workshops. Wir freuen uns auf ein Kennenlernen!

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